Es gibt nur wenige Diesellokbaureihen, die europaweit eine ähnlich große Popularität genießen, wie die bei Nydqvist & Holm Aktiebolag (NoHAB) in Trollhättan (Schweden) gebauten MY. Dass die Loks Lizenzbauten der amerikanischen Nasenloks der legendären E- und F-Typen der Electro-Motive Division (EMD) sind, sieht und hört man. Die Akustik des dieselelektrischen Sechsachsers mit seinem langsam laufenden 16-Zylinder-Zweitakt-Dieselmotor GM 16-567 C erfreut Eisenbahnfans. Die Motoren leisten 1950 PS bei 835 1/min. Ab 1954 fertigte NoHAB insgesamt 54 Exemplare für die Dänischen Staatsbahn (DSB). Damit die schwere amerikanische Technik den eher leichten europäischen Gleisbau nicht überfordert, spendierte man den ursprünglich als Vierachser geplanten Loks dreiachsige Drehgestelle mit zentraler Laufachse (Achsfolge A1A‘ A1A‘). Mit der Liberalisierung des Güterverkehrs in Deutschland griffen diverse junge Bahnunternehmen zu, als die DSB sich von etlichen ihrer MY getrennt hatte. 1999 erwarb die Norddeutsche Eisenbahngesellschaft (NEG) insgesamt zehn MY, die zum Teil heute noch fahren. Zwischenzeitlich konnte man mit etwas Glück Loks zwischen der deutsch-dänischen Grenze und am Tegernsee, im Saarland und in der Lausitz bewundern. Mittlerweile haben einige Loks neue Besitzer gefunden, die sich liebevoll um die alten Loks kümmern und ihnen zumeist sehr attraktive Lackierungen spendierten.